Eine gefühlvolle fotoreportage ihrer bestattung und beisetzung

Eine Trauerreportage – das klingt im ersten Moment möglicherweise grotesk und vielleicht sogar widersprüchlich. Und ich bin ehrlich, das war auch mein Gedanke, als ich zum allerersten Mal mit dem Thema Abschiedsfotografie in Berührung kam. Nach über sechs Jahren im Fotografiebusiness war ich nämlich überzeugt, ich hätte bereits alles erlebt. Bis ich schließlich die Anfrage einer ehemaligen Kundin bekam, ob ich nicht eine Trauerfeier und Urnenbeisetzung fotografieren könne – Der Opa ihres Ehemannes ist über die Weihnachtsfeiertage verstorben. Im ersten Moment erstmal absolute Verwunderung: Eine Trauerreportage... ist sowas überhaupt möglich? Und wird das nicht befremdlich, den Abschied dieser Familie mit meiner Kamera zu begleiten? Dann die Erkenntnis: Trauer kann so vielschichtig sein und den Abschied eines geliebten Menschen als Feier zu begreifen, kann befreien und heilen. Also warum nicht auch diese wertvolle Erinnerung in Fotos festhalten, wie es für all unsere freudigen und glücklichen Momente selbstverständlich ist?

Mittlerweile begleite ich regelmäßig Abschiedsfeiern und halte diese Momente in einer gefühlvollen Reportage für die Ewigkeit fest. Dabei halte ich mich im Hintergrund und lege vor allem den Fokus auf Details, denn an genau diese Momente und Augenblicke erinnern sich viele Trauernde nach der Besetzung oftmals gar nicht mehr – sind sie doch zu sehr gefangen in ihrer Trauer und dem Verlust, den sie verarbeiten. Während Sie Abschied nehmen, halte ich die Bestattung für die Ewigkeit fest.